Badami

Eigentlich wollte ich das letzte Wochenende in Bangalore verbringen und ein bißchen Ausschlafen. Am Donnerstag hatte ich aber ein paar Freunde getroffen, die mich auf ihren Ausflug mitgenommen haben und nachdem es in Bangalore alles andere als schön ist, musste ich nicht lange Überlegen. Mit etwas Glück habe ich dann kurzfristig noch einen Schlafplatz im Nachtzug bekommen – im Sitzen wäre die Fahrt alles andere als angenehm geworden.

Badami ist ein kleines Dorf etwa 600 km nördlich von Bangalore und erinnert aufgrund der Landschaft und der vielen Tempel ein bißchen an Hampi – nur dass man hier fast keine anderen Touristen sieht. Das ist zwar einerseits ganz schön, dafür ist dort aber abends wirklich überhaupt nichts los.

Am Samstag sind wir durch Badami gelaufen und haben uns anschließend in und auf den Hügeln, die sich hinter dem Dorf erstrecken, einige Höhlen und Tempel angesehen.

Insgesamt kann man vier Höhlentempel besichtigen, von denen der auf dem nächsten Foto der älteste ist und etwa in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts entstanden ist.

Zwischen den Hügeln, die sich hinter Badami erstrecken liegt das Agastyatirtha Wasserbecken, auf dem sich ein weiterer Tempel befindet und das auch gerne zum Waschen benutzt wird.

Am Sonntag haben wir uns ein Taxi gemietet, dass uns in die nahegelegenen Dörfer Pattadakal und Aihole gebracht hat. Dort gab es natürlich nochmal ein Menge weiterer Tempel. Der Großteil stammt aus dem 7. und 8. Jahrhundert.

Wenn man den Tempel betritt, kommt man zunächst in einen Vorraum, der häufig von etlichen Säulen getragen wird und manchmal auch ein paar besondere Features aufweist. In Tempeln etwa, die der Gottheit Shiva gewidmet sind, befindet sich stets eine Statue von Nandi, einem Buckelstier, der Reittier und Diener Shivas ist.

In diesem Vorraum befindet sich ein weiterer, kleinerer Raum, in dem sich eine Skulptur der jeweiligen Gottheit befindet. In Tempeln die Shiva geweiht sind, befindet sich beispielsweise das sogenannte Linga, das diese Gottheit darstellen soll. Es wird mit der männlichen Schöpferkraft Shivas in Verbindung gebracht und als Phallussymbol interpretiert. Der Tempel auf dem unteren Foto wird nicht mehr benutzt. Manchmal befinden sich in so einem Tempel aber auch ganz praktische Dinge, wie etwa ein kleiner Kamasutra-Leitfaden.

Da in die Gegend anscheinend nicht allzu viele Touristen kommen, steht man sofort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wenn man durch die Gassen der kleinen Dörfer spaziert. Vor allem die vielen Kinder können sich dann gar nicht oft genug fotografieren lassen.

In dem kurzen Video sieht man mal, wie es zugeht, wenn nur ein paar Kinder um einem herumstehen und einem noch ein bißchen Luft zum Filmen lassen.

Ab Mittwoch werde ich dann ein paar Tage nach Nordindien fliegen und mir unter anderem Delhi und das Taj Mahal ansehen. Mehr dazu gibt es dann morgen.

Landkarte
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