Ooty (oder auch Udhagamandalam) ist die bekannteste Hill Station in Südindien und vor allem eins: Saukalt. Ursprünglich wurde es von den Briten im 19. Jahrhundert als Sommerresidenz der Regierung in Madras (heute Chennai) angelegt. Daher auch der Spitzname Snooty Ooty. Von dem versnobten Image ist allerdings nicht mehr viel zu spüren. Ooty gleicht vielmehr jeder anderen Provinzstadt – bis auf die riesigen umgebenden Hügel und, wie gesagt, die Kälte.
Ooty hat natürlich auch einen Markt, auf dem ich den Samstag Vormittag verbracht habe.
Am Sonntag wurde Ganesh Chaturthi, die Geburt des elefantenköpfigen Gottes Ganesha, gefeiert. Dabei werden tönerne Ganeshafiguren durch die Straßen getragen, bevor man sie zeremoniell in Flüssen, Wasserbecken oder im Meer versenkt. Hier gab es einige der Figuren zu kaufen.
Am Nachmittag habe ich mir ein Taxi gemietet und mich ein bißchen durch die Gegend fahren lassen. Der Doddabetta-Aussichtspunkt etwa liegt – nach Auskunft meines Fahrers – auf dem höchsten Berg Südindiens auf 2.633 m Höhe und bietet eine gute Aussicht auf die umliegenden Städte. Eigentlich. Falls nicht alles im Nebel versinkt.
Ooty ist umgeben von Teeplantagen und die Teeproduktion ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt.
Als letztes sind wir noch in ein kleines Dorf eingeborener Bergstämme gefahren und ich durfte mich in traditionelle Tracht hüllen. Als sie mich anschließend zum Mitsingen überreden wollten bin ich schnell wieder geflüchtet.
Am Sonnatgmittag bin ich mit dem Bus dann in die nächste größere Stadt (Coimbatore) gefahren und von dort aus mit dem Zug wieder zurück nach Bangalore.
Als der Busfahrer eine kurze Pause eingelegt hatte, ist eine kleine Truppe an uns vorbeigezogen, die Ganesh Chaturthi feierten. Man kann sich vorstellen, was da erst in Mumbai los gewesen sein muss, wo das Fest richtig ausgiebig gefeiert wird.
Das nächste Wochenende werde ich vermutlich in Bangalore bleiben, Ausschlafen und ein bißchen Einkaufen. Eventuell fahre ich in einen nahegelegegen Nationalpark und mache ein kleine Safari. Am darauffolgenden Mittwoch werde ich dann zu einem fünftägigen Trip in den Norden aufbrechen. Das wird vermutlich ziemlich anstrengend, denn ich werde (fast) jede Nacht im Zug verbringen und jeden Tag in einer neuen Stadt ankommen. Den Reiseplan stelle ich demnächst mal hier ein.