Nordindien

Nach meinem fünftägigen Ausflug in den Norden bin ich gestern Nacht wieder in Bangalore gelandet und habe mich heute gleich mal über die Fotos hergemacht.

Delhi

Wo genau Delhi anfängt und wo es aufhört habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht so ganz durchschaut. Delhi besteht wohl aus etwa acht verschiedenen Städten, von denen Neu Delhi zuletzt gegründet wurde und seit 1931 die Hauptstadt Indiens ist. Insgesamt wohnen in Delhi (also alle einzelnen Städte zusammengezählt) etwa zwölf Millionen Menschen und bilden damit die zweitgrößte Stadt Indiens.

Delhi ist jedenfalls riesig und in den paar Stunden, die mir zur Verfügung standen, bei weitem nicht zu besichtigen. Im Vorfeld hatte ich nicht viel Gutes gehört und die Stadt hat mich auch nicht wirklich begeistert. Im Vergleich zu anderen Städten, die ich bisher gesehen hatte, ist sie nochmal ein bißchen schmutziger, lauter und verstopfter. Man kann es, wie mein Arbeitskollege, aber auch ein bißchen netter ausdrücken: Delhi ist eben voller Gegensätze.

Ich hatte mir unter anderem das India Gate und Jama Masjid, die größte Moschee Indiens für bis zu 25.000 Gläubige, angesehen. In der Moschee konnte man auf eines der Minarette klettern und hatte eine ganz gute Aussicht über die Stadt. Das Wetter hat leider nicht so ganz mitgespielt.

Agra

Wer nach Agra kommt will vor allem eins: Ins Taj Mahal. Und das am besten bei Sonnenaufgang, denn dann ist das Licht gut und die Besuchermeute überschaubar klein. Das Taj Mahal wurde von Großmogul Shah Jahan als Gedenkstätte für seine 1631 verstorbene Hauptehefrau errichtet. Nachdem es 1648 fertig gestellt wurde, wurde angeblich den Handwerkern die Hand oder ein Teil davon abgehackt, damit sie nicht in der Lage waren nochmal ein derartiges Bauwerk zu errichten. Im Grunde ist das Taj Mahal also „nur“ ein Grab. Die Ausmaße werden deutlich, wenn man die Größe der beiden Besucher mit dem Taj Mahal vergleicht.

Unmittelbar neben dem eigentlichen Hauptkomplex befindet sich in Richtung Westen eine Moschee. Auf der anderen Seite befindet sich eine exakte Spiegelung (Jawab), die jedoch, da nach Osten ausgerichtet, nicht zum Beten, sondern nur der Symmetrie dient.

Ausser dem Taj Mahal gibt es in Agra unter anderem noch das Rote Fort zu besichtigen.

Als ich in Agra war wurde der letzte Tag des Ganesh Chaturthi Festivals gefeiert und da war die Stimmung recht gut.

Eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel für mich hier ist die Rickscha. Darunter versteht man aber streng genommen nicht die motorisierte Form (das wäre die auto rickscha oder kurz auto, jeweils englisch ausgesprochen), sondern die altmodische Variante mit Fahrrand. Die ist allerdings quälend langsam und – mangels Federung – ziemlich unbequem.

Als ich damit über eine kleine Brücke gefahren bin, habe ich ein Video von der Fahrt gemacht.

Jodhpur

In Jodhpur angekommen fällt einem sofort das Fort Meherangarh auf, das einen etwa 125 m hohen Hügel umschliesst. Die Stadt befindet sich rings herum, so dass das Fort von überall gut sichtbar ist.

Jodhpur, insbesondere die Altstadt, wird auch Blue City genannt. Die blaue Farbe hält im Sommer angeblich kühl und außerdem die Mücken fern. Das wichtigste ist wahrscheinlich, dass man daran glaubt.

Um den Clock Tower herum befindet sich ein Markt, auf dem insbesondere Gewürze und Kleidung angeboten werden.

Adhar Shila ist ein Tempel, der sich auf einem blau angemalten Felsen befindet. Allerdings ist er darauf nicht fest montiert, sondern irgendwie ausbalanciert. Der Tempel wurde extra für mich aufgesperrt und bis es dazu kam hatten sich schon alle Kinder aus der Nachbarschaft versammelt. Die waren so laut, dass sich sogar mein Rickscha-Fahrer die Ohren zugehalten hat – das beobachtet man hier eher selten.

Jaisalmer

Der Reiseführer beschreibt Jaisalmer ganz passend als riesige Sandburg mit einer angebauten Stadt. Da es mitten in der Wüste Thar in Rajasthan liegt, kann es dort schonmal unerträglich heiß werden. Leider lief mein Aufenthalt, wie gesagt, nicht ganz nach Plan und ich konnte nur einen kurzen Blick auf die Stadt werfen.

Das war jetzt meine letzte Reise, die ich in Indien geplant habe. Am Mittwoch gibt es noch ein Abschiedsessen mit ein paar Freunden, Freitag Nacht werde ich evtl. nochmal ein paar Fotos in Bangalore machen und Samstag dann meine Sache packen. Am Sonntagmorgen sollte ich dann wieder zurück in Frankfurt sein.

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Seit ich von Agra in Richtung Wüste aufgebrochen bin, wurde es mit jedem Tag heißer. Hier in Jaisalmer ist es nachmittags mittlerweile fast unerträglich und auch die Inder sind schon am Stöhnen. Da hilft auch eine kalte Dusche nichts, denn das Wasser kommt sowieso immer warm aus der Leitung. Leider ist mir gestern das Abendessen überhaupt nicht bekommen, so dass ich weder die geplanten Fot...
Das wars. Zweieinhalb Monate in Indien sind vergangen, heute war mein letzter Arbeitstag und morgen Nacht um 2:05 Uhr fliege ich zurück. Aber natürlich gibt es kein Abschied ohne Essen - insbesondere hier, wo den Indern gutes Essen doch so viel bedeuted (das ist übrigens nicht ironisch gemeint, auch wenn mein Magen hin und wieder das Gute nicht so zu schätzen wusste). Am vergangenen Mi...