Ilha de Moçambique

Nach einer ziemlich unsanften Landung in Nampula, habe ich eine Nacht ohne Strom dafür aber mit umso mehr Kakerlaken und Lärm in dem wahrscheinlich schlechtesten Hotel der Stadt verbracht. Um der Stadt auf jeden Fall so schnell wie möglich entfliehen zu können, bin ich am nächsten Morgen um 4:30 Uhr aufgestanden und habe mir meinen Platz im Minibus zur Ilha de Moçambique (Mosambikinsel) gesichert. Zwar sind Abfahrtszeiten in den frühen Morgenstunden in Mosambik keine Seltenheit, aber häufig fahren die Busse erst dann los, wenn sie voll sind – und voll bedeutet richtig voll.

Nach einigen Stunden Wartezeit und rund vier Stunden quälend langer Fahrt im überfüllten Bus bin ich endlich auf der Insel angekommen, auf der ich die letzten drei Nächte verbracht habe. Die Ilha de Moçambique ist eine kleine, nur 3 km lange Insel im Norden Mosambiks. Sie ist Namensgeber des Landes und war bis 1898 Hauptstadt der portugiesischen Kolonie Mosambik, bevor sie von dem heutigen Maputo abgelöst wurde. Wegen der Kolonialbauten gehört die Indel seit 1991 zum UNESCO-Welterbe.

Im Gegensatz zur vorangegangenen Nacht habe ich auf der Insel eine nette Unterkunft gefunden, die unter anderem eine Dachterasse mit Blick auf den Strand und das Meer bot.

Leider lag das Guesthouse direkt gegenüber einer Moschee, die fünf mal täglich zum Gebet rief – das erste Mal schon recht früh am Morgen.

Eine Hälfte der Insel besteht überwiegend aus Lehmhütten, der andere Teil aus gemauerten Häusern. Man kann ohne Probleme den ganzen Tag damit verbringen, durch die engen Gasse zu spazieren, sich mit den Leuten auf der Straße zu unterhalten und ihnen dabei zuzusehen, was sie gerade so machen.

Die Insel ist zum großen Teil von Stränden umgeben. Auch wenn ich nicht einmal im Meer baden war, kann man dort ganz gut seine Zeit verbringen.

Trotz der vielen Strände darf ein bißchen Sightseeing natürlich nicht fehlen. Nebendem dem Gouverneurspalast kann man das Fort São Sebastião besichtigen, dessen Bau von 1508 bis 1558 andauerte und das noch bis in die 1970er Jahre als Unterkunft für Soldaten verwendet wurde.

Eigentlich wollte ich von der Ilha de Moçambique nach Dar es Salaam mit dem Bus fahren. Allerdings hätte das etwa drei bis vier Tage gedauert, an denen ich kaum mehr hätte machen können als in überfüllten Minibussen zu sitzen. Deswegen habe ich noch einen viel zu teueren Flug gebucht und bin direkt nach Dar es Salaam geflogen. Aus dem Flugzeug hatte man eine ganz gute Aussicht auf die Landschaft und vor allem auf das Archipel Quirimbas, dessen Strände traumhaft sein müssen.

Mitterweile habe ich meine Dachterasse wieder gegen ein häßliches Hotelzimmer eingetauscht. Seit meiner Ankunft komme ich kaum nach, alle Kakerlaken tot zu schlagen, die sich hier im Zimmer und im Bett so tummeln. Der Plan ist auch diesmal der gleiche: morgen so früh wie möglich aufstehen und dann direkt mit dem Boot nach Sansibar fahren, wo ich die letzten Tage verbringen werde. Eigentlich hätte ich gerne noch den Kilimanjaro und den Serengeti Nationalpark gesehen, aber auch vier Wochen Urlaub neigen sich irgendwann dem Ende.

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