Am Fuße von Namibias Matter­horn

Aufgrund der markanten Form der Spitzkoppe braucht man nicht allzuviel Phantasie, um sich zu erklären, wie sie zu ihrem Spitznamen gekommen ist. Allein bei den Zahlen kann die Spitzkoppe mit dem Original zwar nicht ganz mithalten: Gerade mal 1.584 m liegt der höchste Punkt des Berges über dem Meeresspiegel und somit rund 700 m über der Umgebung. Beeindruckend ist aber auch nicht unbedingt allein die Größe, sondern vielmehr die Tatsache, dass sich die Bergformation inmitten eines ansonsten nahezu flachen Umlands befindet – man nennt das ganze daher Inselberg, habe ich gelernt.

Das Gebiet um die Spitzkoppe ist vor allem für seine Zelt- und Campingplätze bekannt. Weil unser Equipment dafür jedoch nicht ausgelegt ist, haben wir zwei Nächte im Spitzkoppe Mountain Tented Camp reserviert. Dort sind die Zelte bereits aufgebaut und auch ein wenig geräumiger als auf dem Zeltplatz. Und da die Temperatur von über 30°C tagsüber auf rund 10°C in der Nacht abfällt, ist es auch ganz angenehm, nicht auf dem Boden schlafen zu müssen und reichlich mit Decken versorgt zu werden.

Entstanden ist die Spitzkoppe vor rund 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Magma drang aus dem Erdinneren nach oben, gelangte jedoch nicht bis an die Oberfläche. Durch die anschließende Erosion verwitterte das Deckgestein und legte den witterungsbeständigen Granit frei. Entstanden sind teils skurrile Gesteinsformationen.

Sunsets are spectacular, but only when night falls you are reminded what that over used word ‘awesome’ truly means,

schreibt die Homepage der Spitzkoppe Campsites. Da das Gebiet fernab von größeren Städten liegt, ist die geringe Lichtverschmutzug ideal zum Beobachten und Fotografieren der Sterne – wenn man nicht dummerweise genau die Zeit des Vollmonds erwischt. Und wenn nicht dummerweise der Mond genau dann aufgeht, wenn die Sonne gerade untergegangen ist. Dann nämlich ist es auch nachts erstaunlich hell.

Nach unseren beiden Nächten im Zelt sind wir weiter in Richtung Norden gefahren und gestern in Opuwo angekommen. Die rund 550 km zu fahren dauert bei den Straßenverhältnissen etwa zehn Stunden und war die längste Teilstrecke auf unserer Rundreise. Ich war nicht ganz unglücklich, als wir die hinter uns gebracht haben.

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