Diamanten­fieber in Lüderitz

Der Aufschwung der kleinen Stadt Lüderitz begann im Jahr 1908, als beim Bau einer Eisenbahnlinie zur nächstgelegenen Stadt Aus in den Dünen der Wüste die ersten Diamanten gefunden wurden – anfangs so zahlreich, dass man sie angeblich nur vom Boden aufheben musste. Der dadurch ausgelöste Boom führte zum Enstehen der nahegelegenen Siedlung Kolmannskuppe, die zunächst nur als Camp für die Diamantensucher gedacht war. Aufgrund des erfolgreichen Diamentenabbaus entwickelte sich die Siedlung zur damals angeblich reichsten Stadt Afrikas mit allem erdenklichen Luxus: Vom Krankenhaus mit dem ersten Röntgengerät auf der ganzen Südhalbkugel, über eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis bis hin zum Elektrizitätswerk war alles vorhanden. Mit dem Aufschwung von Kolmannskuppe ging auch der Aufstieg von Lüderitz einher und die Stadt entwickelte sich zu einem florierenden Handelshafen.

Nachdem sich der Diamantenabbau zunehmend in den Süden verlagerte, wurde die Förderung bei Kolmannskuppe 1930 eingestellt. Die Bewohner verließen nach und nach den Ort und überließen die Gebäude der Wüste. So wurde aus der ehemals reichen Siedlung eine Geisterstadt. Mit dem Niedergang von Kolmanskuppe verlor auch Lüderitz zunehmend an Beudeutung. Heute lebt Lüderitz insbesondere vom Tourismus und vom Fischfang. Unter anderem werden hier mit die besten Austern der Welt gezüchtet.

Lüderitz alleine wäre aus touristischer Sicht nicht zwingend einen Besuch wert, könnte man nicht heute noch die Ruinen der Geisterstadt Kolmanskuppe besichtigen. Wenn man sich von dem bauffälligen Aussehen, dem Sand und den Schlangen nicht abschrecken lässt, dann kann man auch heute noch durch viele der alten Häuser laufen.

Nach dem Besuch von Kolmanskuppe haben wir den restlichen Tag auf der Lüderitz-Halbinsel verbracht. Auch wenn es so aussieht, als würden Sonne und Sandstrände zum Banden einladen, bringt einem der Wind schnell wieder auf andere Gedanken.

Nach zwei Nächten haben wir Lüderitz in Richtung Sesriem verlassen und auch letzteres liegt schon wieder hinter uns. Da das Internet in der Wüste jedoch nicht funktionierte, konnte ich bislang noch keine Bilder hochladen.

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