Nach unserer Ankunft verbrachten wir den ersten Tag in Namibias Haupstadt Windhoek. Dass sich die Zahl der Sehenswürdigenkeiten dort in Grenzen hält, war uns eigentlich ganz recht, denn so hatten wir kein schlechtes Gewissen nach einer kurzen Runde durch die Stadt und einem Sundowner im Hotel Heinitzburg den verlorenen Schlaf vom Flug nachzuholen.
Die Stimmung in der Stadt kam uns so entspannt vor, dass wir auch die erstbeste Dummheit nicht ausgelassen haben: Mit unverschlossenen Türen an der Ampel stehenbleiben während auf dem Rücksitz die Fototasche liegt. Bis das auffällt dauert es natürlich nicht allzu lange. Während uns jemand auf der Fahrerseite abgelenkt hat, versuchte sein Komplize auf der Beifahrerseite hinten den Rucksack rauszuziehen. Aber Claudia hat es im Augenwinkel gesehen, wild geschrien und beide in die Flucht getrieben. Glück gehabt – sonst hätte ich nur Fotos mit dem Handy machen können.
Nach einem Tag haben wir Windhoek wieder verlassen und sind weiter zum Fish River Canyon gefahren. Die rund 650 km dorthin können sich ziemlich ziehen, da viele Straßen in Namibia nicht geteert und in unterschiedlich gutem Zustand sind.
Der Fish River Canoyn wurde auf rund 160 km Länge bis zu 550 Meter tief vom gleichnamigen Fluss ausgewaschen und gilt nach dem Grand Canyon in den USA als der zweitgrößte Canyon der Welt. Da derzeit Trockenzeit herrscht, sieht man anstelle des Flusses nur einige Tümpel, die wahrscheinlich vom Grundwasser gespeist werden.
Aus Zeitgründen haben wir auf die mehrtägige Wanderung durch den Canyon verzichtet und sind stattdessen bei Sonnenauf- und -untergang zu einigen Aussichtspunkten gefahren. Der bekannteste ist der Main View Point von welchem aus man direkt auf die markante Flussbiegung Hell’s Corner sehen kann.
Nach einer Übernachtung in der Nähe des Canyon sind wir gestern nach Lüderitz gefahren. Auf der Fahrt muss man aufpassen, dass man nicht alle paar Minuten stehen bleibt um die beeindruckend karge Landschaft zu fotographieren.
Nachdem wir zwei Nächte in Lüderitz untergekommen sind, fahren wir morgen weiter in die Wüste. Fotos aus Lüderitz folgen, sobald wir wieder Internet haben.