Paris bedeutet Laufen,
behauptet Victor Hugo und wusste offensichtlich wovon er spricht. Denn die Liste der Sehenswürdigkeiten in der Stadt ist lang. Viel zu lang für die drei Tage, die wir dort verbachten. Aber irgendwo muss man ja mal anfangen.
Die vielleicht schönste Aussicht über Paris hat man nicht unbedingt vom Eiffelturm – denn den möchte man ja eigentlich mit im Blick haben – sondern auf der Dachterasse des Tour Montparnasse, der mit seinen 210 Metern nach dem Eiffelturm das zweithöchste Bauwerk der Stadt ist. Die 17 € für 38 Sekunden Fahrt mit dem Aufzug sind nicht gerade ein Schnäppchen, aber die Aussicht ist tatsächlich großartig – und lässt die Entfernungen erahnen, die man in den nächsten Tage zurücklegen wird. Wer von der Aussicht nicht genug bekommt, kann im obersten Stockwerk des Tour Montparnasse sehr gut Essen gehen. Dann gibt es auch einen Rabatt für den Besuch auf der Dachterasse.
Dass man in Paris viel läuft – wir legten pro Tag rund 20 km zu Fuß zurück – liegt vor allem daran, dass die Stadt selbst wirklich schön ist. Alle paar Meter findet man kleine Läden oder große Einkaufpassagen, Kirchen, Parks, eindrucksvolle Brücken, Patisserien oder kleine Restaurants (angeblich gibt es über 10.000 davon in der Stadt).
Erster Punkt auf der To-Do-Liste ist ohne Frage der Eiffelturm. Den kennt man natürlich schon von unzähligen Bildern oder aus Filmen. Wenn man aber das erste Mal davor (oder besser darunter) steht, ist man von den Ausmaßen dann aber doch erstaunt. Errichtet 1889 als Aussichtsturm für die Weltaustellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution, war der 312 m hohe Eiffelturm bis zur Fertigstellung des Chrysler Building im Jahr 1930 in New York das höchste Bauwerk der Welt. Solche Superlative locken die Besucher an – jedes Jahr rund sieben Millionen. Daher sollte man entweder sehr viel Geduld mitbringen (es gibt eine Warteschlange am Eingang zum Gelände, eine Warteschlange an den Aufzügen zur ersten und zweiten Etage und – wenn man in die dritte und letzte Etage fahren möchte – noch eine Warteschlange für die vertikalen Aufzüge) oder ein Ticket für eine bestimmte Uhrzeit vorab buchen. Wir haben die dritte und letzte Etage ausgelassen, sind dafür aber die 115 m von der zweiten Etage bis zum Fundament zu Fuß gelaufen – wenn man schwindelfrei ist, kann man so die diffizile Kontruktion aus nächster Nähe bestaunen.
Die Basilica minor Sacré-Cœur de Montmartre steht – der Name lässt es erahnen – auf dem Montmartre, der höchsten natürlichen Erhebung der Stadt. Wen die Treppen des Montmartre noch nicht aus der Fassung gebracht haben, der kann über einige enge Wendeltreppen bis in die Kuppel der Basilika aufsteigen. Auch hier lohnt sich frühes Aufstehen und Anstellen, da die Schlange vor der Kirche schnell anwächst.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der Arc de Triomphe de l’Étoile an der Place Charles-de-Gaulle. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg und die Ewige Flamme, im Gedenken an die nicht identifizierten Toten. Zum Triumphbogen gelangt man nur durch eine Unterführung – was zu wissen nicht ganz unwichtig ist, denn das Überqueren des mehrspurigen Kreisverkehrs erfordert einigen Mut. Auch hier lohnt es sich wieder, ein Ticket vorab zu buchen.
Paris zählt rund 160 Museen, von denen natürlich der Louvre das bekannteste ist. Und mit rund zehn Millionen Besuchern im Jahr 2012 ist es auch das meistbesuchteste der ganzen Welt. Da wir leider nur drei Tage in der Stadt waren, konnten wir allerdings nichts zur Statisik beitragen und mussten ohne Blick auf die Mona Lisa zurückfliegen. Doch auch von außen ist das Gebäude beeindruckend – vor allem abends.
Le Cimetière du Père-Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und die Liste der darauf beigesetzten berühmte Persönlichkeiten erscheint endlos. Ganz günstig sind die letzten paar Quadratmeter nicht: Im Jahr 2012 kostete ein Dauergrab angeblich 13.430 €. Dafür ist die Gestaltung der Grabmonumente nicht reglementiert und dementsprechend imposant sind diese bei einigen Familien ausgefallen.
Unsere drei Tage waren, wie gesagt, viel zu kurz. Viele Dinge mussten wir wieder von unserer Liste streichen und einige Sehenswürdigkeiten konnten wir nur von außen betrachten. Das liegt auch daran, dass Paris wirklich gut besucht ist und die Warteschlangen an vielen Orten auch mal abschrecken. Wenn möglich, sollte man daher versuchen so viele Tickets wie möglich vorab zu reservieren – das kostet zwar Flexibilität, spart aber eine Menge Zeit (und die ist ja immer zu knapp). Und ansonsten ist ja auch der Weg das Ziel. Wem der zu lange wird, der findet in den vielen Patisserien, Bistros und Restaurants immer wieder Gelegenheit sich zu stärken. Irgendwann werden wir unsere Liste forsetzen – und weiterlaufen.