Die höchste, jemals an einem Ort gemessene Temperatur beträgt 78,2° C. Gemessen wurde sie in der Dascht-e Lut, der größten Wüste Irans, die damit auf Platz 1 der heißesten Orte der Welt landet. Der jährliche Niederschlag liegt unter 50 mm, bei einer theoretischen Verdunstung von 5.000 mm. Bislang wurden keine Hinweise auf früheres Leben in der Wüste gefunden und aufgrund ihrer lebensfeindlichen Bedingungen ist sie auch heute noch menschenleer – abgesehen von ein paar Touristen.
Don’t even think of coming through at midday in July,
warnt der Reiseführer. Zwar haben wir mittlerweile schon Mitte September, aber die Hitze ist tagsüber immer noch unerträglich. Ich verbringe eine Nacht in einer Unterkunft in der kleinen Stadt Shahdad am Rande der Dasht-e Lut. Die Tagshöchsttemperatur in der Stadt liegt hier derzeit durchschnittlich noch bei rund 40° C. Unsere Tour in die Wüste beginnt daher am nächsten Tag früh morgens. 5:00 Uhr aufstehen, 5:30 Uhr abfahren und um 10:00 Uhr ist man besser wieder zurück. Autopannen wären höchst unerwünscht.
Charakterisitsch neben der Hitze sind die Felstürme, auch Yardang genannt, die sich durch Erosion gebildet haben und auf bis zu 75 m erheben.
Die Höchsttemperatur wurde auf Gandom Beryan gemessen, einem großen, von Lava bedecktem Plateau, das man auf dem nächsten Bild im Hintergrund erkennen kann. Am Fuße des Plateaus fließt der Fluß Rud Shur (wenn ich mir den Namen richtig gemerkt habe), dessen hohen Salzgehalt man schon mit bloßem Auge gut erkennen kann.
Nach meinem dritten und letzten Ausflug in die Wüste bin ich zurück nach Kerman gefahren und habe den Nachtbus nach Bandar Abbas genommen. Von dort bin ich heute morgen mit der Fähre nach Qeschm übergesetzt, wo ich die letzten Tage verbringen werde, bevor ich am Donnerstag zurück nach Teheran fliege.