Die halbe Welt in einer Stadt

Isfahan gilt als die schönste Stadt in ganz Iran und im Persischen wurde diese Schönheit sogar sprichwörtlich:

اصفهان نصف جهان (Eṣfahān neṣf-e ǧahān)

sagt ein persisches Sprichwort, was so viel heißt wie „Isfahan ist die Hälfte der Welt“. Das Sprichwort ist ein Wortspiel zu dem zentralen Naqsch-e-Dschahan-Platz (Meidān-e Naqsch-e Dschahān), der wiederum das Zentrum der Stadt bildet und dem ein großer Teil von Isfahans Schönheit geschuldet ist.

Der Naqsch-e-Dschahan-Platz umfasst knapp 90.000 m² und ist einer der größten Plätze der Welt. Er wird komplett von zweistöckigen Arkaden umrahmt, in denen sich unzählige Geschäfte befinden. In diese sind an den jeweiligen Seiten die Königsmoschee (Masdsched-e Emām), die Scheich-Lotfollāh-Moschee (Masdsched-e Scheich Lotfollāh) und die Hohe Pforte (Āli Qāpu) integriert, was die Verknüpfung von Weltlichem mit Geistlichem symbolisieren soll.

Mit einer Fläche von rund 20.000 m² ist die Freitagsmoschee von Isfahan (Masdsched-e Jame) die größte von ganz Iran. Erste Bauarbeiten an der Moschee begannen bereits im Jahr 772. In den 1080er Jahren wurde die Moschee um zwei Kuppeln erweitert, in die das Sonnenlicht nur durch kleine Fenster fällt und so für stimmungsvolle Beleuchtung sorgt. Wenn man Glück hat, findet man dort Sufis die sich zum Gebet treffen.

Zu einer richtigen iranischen Stadt gehören natürlich auch Basar und Hammam.

Eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt neben dem zentralen Naqsch-e-Dschahan-Platz ist die Brücke Si-o-se Pol, die nach ihren insgesamt 33 Bogen benannt wurde. Sie überspannt den Fluss Zayandeh Rud, der durch Isfahan fließt. Abends spiegeln sich dann im Fluss die beleuchteten Brückenbögen – wenn der Fluss nicht gerade ausgetrocknet ist, was im Sommer schon mal vorkommt. Dann steht die Brücke mitten auf einem Lehmfeld.

Nach Isfahan habe ich zwei Nächte in dem kleinen Dorf Varzaneh verbracht um von dort nochmal in die Wüste zu fahren. Bilder folgen bei Gelegeneheit.

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