Osaka und Nara

Die Präfekturen Kyoto, Osaka und Nara und ihre gleichnamigen Hauptstädten grenzen unmittelbar aneinander an und sind gegenseitig jeweils bequem mit dem Zug in rund einer halben Stunde zu erreichen. Kein Grund also das Hotel zu wechseln, wenn man mal aus Kyoto raus möchte. Klingelt der Wecker rechtzeitig, kann man beide Städte auch in einem Tagesausflug verbinden.

Nara

Nara (damals Hijo) war einst Japans erste Hauptstadt. Als der zunehmende Einfluss und die politischen Ambitionen der buddhistischen Klöster dem Kaiser ungeheuer wurden, verlegte er seinen Sitz im Jahr 784 zunächst nach Nagaoka und ein paar Jahre später nach Kyoto. Der einflussreichste Tempel, der den Herrscher letztenendes zum Umzug bewogen hat, ist der Tempelkomplex Tōdai-ji. Insgesamt zweimal wurde der Tempel durch Feuer zerstört und musste neu aufgebaut werden, zuletzt im Jahr 1709. Und obwohl die derzeitige Konstruktion etwa ein Drittel kleiner ist als der ursprüngliche Bau, war sie lange Zeit das größte aus Holz errichtete Bauwerk der Welt (1998 wurde es vom Nipro Hachiko Dome, einem Baseballstadium in Japan, überholt). Die Größe hat aber auch einen Grund, denn in der Haupthalle des Tempels steht Japans größte bronzene Buddha-Statue – immerhin rund 15 Meter hoch.

Der Tempelkomplex steht im zentralen Nara Park, einem der ältestens Parks in Japan. Dort leben auch rund 1.200 Rehe, die als heilig erachtet werden. Wer eines der Tiere tötete wurde selbst mit dem Tode bestraft – zumindest bis ins Jahr 1637.

Osaka

Nara wirkt mit seinen rund 360.000 Einwohnern noch recht beschaulich. In Osaka hingegen ist es mit der Beschaulichkeit schnell dahin: 2,5 Millionen Einwohner zählt die Stadt und macht sie damit zur drittgrößten von Japan.

Doch gewaltig ist weniger die Skyline der Stadt als vielmehr das Vergnügunsviertel Dōtonbori und die angrenzenden Shinsaibashi Einkaufsarkaden. Tausende Lichter machen hier die Nacht zum Tage. Und menschenscheu sollte man nicht sein.

Nach Kyoto sind wir weiter nach Koya-san gefahren. Nach einer Übernachtung im Tempel – Fotos folgen noch – sind wir heute in Hiroshima angekommen.

Landkarte
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