Nagasaki

Einst war Nagasaki ein kleines Fischerdorf mit einem kleinen, abgelegenen Hafen. Dies änderte sich, als im 16. Jahrhundert die ersten Europäer Japan erreichten und Handelsbeziehungen aufbauten. Das in einer tief eingeschnittenen Bucht windgeschützt liegende Nagasaki wurde zum Anlaufhafen für die portugiesischen Schiffe. Doch nach nur wenigen Jahrzehnten wurden der Handel während der Ära der Isolation stark eingeschränkt. Erst Mitte des 19. Jahrhundertes öffnete sich Nagasaki erneut und westliche Kaufleute ließen sich dort nieder. Wer ein Blick in deren ehemalige Häuser – oder zumindest ihren Nachbauten – werfen möchte, ist im Glover Garden richtig. Daneben bietet der Garten auch noch eine großartige Aussicht auf die Stadt.

Ausgerechnet Japans Tor nach Westen wurde am 9. August 1945 – drei Tage nach dem Angriff auf Hiroshima – das Ziel des zweiten Atombombenabwurfs. Ursprünglich stand Nagasaki gar nicht auf der Liste potentieller Ziele, wurde aber als Ersatz für die Kaiserstadt Kyōto zugefügt, die auf Anordnung des US-Kriegsministers, der um Kyōtos kulturelle Bedeutung wusste, von der Liste gestrichen wurde. Auch als der Bomber gegen 2 Uhr nachts aufbracht war zunächst noch ein Abwurf der Bombe über Kokura geplant, einer Stadt mit mehr Rüstungsindustrie als Nagasaki. Aufgrund der dichten Wolkendecke wurde der Angriff auf Kokura jedoch abgebrochen und der Pilot wich stattdessen auf Nagasaki aus. Da auch dort die Sichtverhältnisse schlecht waren, verfehlte die Bombe Fat Man ihr eigentliches Ziel – die Mitsubishi Schiffswerften – und explodierte um 11:02 Uhr über dicht bewohntem Gebiet. Dabei zerstörte sie fast die halbe Stadt.

In der neben dem Atombombenmuseum im Jahr 2003 errichteten Friedensgedenkhalle befindet sich eine meterhohe Glassäule voller Bücher mit den Namen der bekannten Todesopfer. Daran angrenzend liegt der Park des Atombomben-Hypozentrums, in dem eine schwarze Steinsäule den Bodennullpunkt markiert, über dem die Bombe explodierte.

An unserem zweiten Tag in Nagasaki hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter, so dass einige unserer Pläne, wie etwa der 10 Million Dollar Night View vom Berg Inasayama, buchstäblich ins Wasser gefallen sind. Um bei Regen möglichst rasch Unterschlupf zu finden, haben wir uns nicht allzuweit von unserem Hotel fortbewegt und stattdessen die Viertel und Gassen im Umkreis erkundet.

Gerade sind wir mit dem Shinkansen auf dem Weg nach Yamanakako in der Nähe des Berges Fuji. Nach zwei Nächten geht es schließlich wieder zurück nach Tokio.

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