Um die 14 Millionen Einwohnern drängen sich in Mumbai auf knapp 440 km² und machen die Stadt damit zu einer der bevölkerungsreichsten und wahrscheinlich auch chaotischsten der Welt. Mumbai ist neben dem Mode- und Filmzentrum auch der Finanzmotor Indiens. Dementsprechend beträgt das durchschnittliche Tageseinkommen mit knapp 2,50 Euro etwa das Dreifache des landesweiten Durchschnittes. Zugleich leben aber über die Hälfte der Einwohner in Slumsiedlungen. In Mumbai sind so viele Extreme vereint, dass es sich natürlich lohnt die Stadt mal aus der Nähe anzusehen – das haben wir vergangenes Wochenende getan.
Der Blick aus dem Fenster beim Landeanflug läßt einem das riesige Ausmaß der Slumsiedlungen erahnen.
Ganz anders sieht es in den Stadtvierteln aus, die sich mit mit Relikten aus der Kolonialzeit schmücken können. Hier etwa der Universtität von Mumbai.
Auf dem Crawford Market gibt es vor allem Obst und Gemüse. Außerdem noch eine Fleischabteilung, die wie so oft immer ein kleines bißchen schmuddeliger wirkt als der Rest.
Das Banganga Becken, sagt man, sei einer der heiligsten und ruhigsten Orte der Stadt. In der Mitte des Beckens befindet sich ein Holzpfahl – dort liegt angeblich der Mittelpunkt der Erde.
Der Chowpatty Beach sieht aus der Ferne ganz nett aus. Das Wasser ist aber derart veschmutzt, dass man sich das Baden besser verkneifen sollte.
Dhobi Ghat ist Mumbais älteste und größte Waschmaschine und beschäftigt um die 10.000 Menschen. An über 1.000 Waschplätzen stehen die Arbeiter in der Seifenlauge und schlagen den Schmutz aus den Tonnen von Bekleidungsstücken, die täglich aus Restaurants, Hotels, Krankenhäusern oder Privathaushalten angeliefert werden. In den Hütten findet die Vorwäsche, das Trocknen und das Bügeln statt. Der Lohn beträgt angeblich etwa einen Euro pro Tag und aufgrund des dauernden Kontaktes mit den verwendeten Chemikalien kommt es ständig zu Verletzungen und Krankheiten. Am Ende des brutalen Waschgangs kommt dann tatsächlich saubere Wäsche heraus.
Ich fürchte fast, dass ich um einen Friseurbesuch hier in Indien nicht herumkommen werde. Ob ich dann allerdings einen auf der Straße unter freiem Himmel ausprobieren will weiß ich noch nicht.
Mit der Metro sind wir anschließend zum Gateway of India gefahren. Gleich dahinter befindet sich das Taj Mahal Palace & Tower das vor einem knappen Jahr Ziel der Terroranschläge in Mumbai wurde.
Von dort aus kann man mit einen Boot zur Elephanta Island übersetzten. Dort befinden sich mehrere Höhlentempel, die wahrscheinlich zwischen 450 und 750 n. Chr. in die Felsen gehauen wurden. Hauptattraktion ist eine sechs Meter hohe Statue Sadshivas – der Gott Shiva als dreiköpfiger Zerstörer, Schöpfer und Bewahrer des Universums.
Noch mehr Fotos von dem Wochenende in Mumbai gibt es in Paul’s Weblog unter „Mumbai – Samstag“ und „Mumbai – Sonntag„.